Ich hatte nicht viel Zeit, mich mit der Untersuchung zu beschäftigen.
Zitat:Es wurde auch festgestellt, dass bei 10 Zügen Aerosoltröpfchen gleichmäßig verteilt waren, was durch Kraftmessung und Lichtmikroskopbilder bestätigt wurde. Mit zunehmender Anzahl von Zügen begannen sich jedoch Aerosoltröpfchen zu aggregieren, was die größere Variation erklären könnte, die bei 150 Zügen aufgezeichnet wurde.
Als Erstes fällt mir auf, dass der Dampf in der Versuchsanordnung auf kalte, trockene Oberflächen trifft, wo er natürlich - wie an Fensterscheiben - eher kondensiert. Im Mund herrschen 37°C und gesättigte Feuchtigkeit, das aggregiert auf den Oberflächen nicht auf diese Weise wie im Versuch.
Dann macht niemand 10 Züge hintereinander (von 150 Zügen ganz zu schweigen), ohne dass sich Speichel im Mund um die Zähne sammelt, der mitsamt eventueller Dampfreste abgeschluckt wird.
Und wenn PG, Glycerin und Sucralose so schnell einen Film auf den Zähnen bilden, der die Anheftung schädlicher Bakterien verstärkt, warum sind dann die diversen Mundwässer nicht schädlich für die Zähne? Da nimmt man einen großen Schluck (die Tagesmenge an Liquid) und spült mit der Flüssigkeit minutenlang die Zähne. Wenn das keinen Film hinterlässt, kann das der Dampf unter realistischen Bedingungen auch nicht.
Beispiele (Die Inhaltsstoffe sind gemäß Deklarationspflicht absteigend nach der Menge aufgeführt):
Odol: Propylene Glycol, PEG-6, Aroma, Aqua, Polysorbate 20, Zinc Chloride, Sodium Saccharin, Eugenol, Limonene, Linalool
Listerine: Aqua, Alcohol, Sorbitol, Aroma, Poloxamer 407, Benzoic Acid, Zinc Chloride, Eucalyptol, Methyl Salicylate, Sodium Saccharin, Thymol, Menthol, Sodium Benzoate, Sodium Flouride, Sucralose, Benzyl Alcohol, CI 16035, CI 42090
Parodontax: Aqua, Propylene Glycol, Sorbitol, PEG-40, Hydrogenated Castor Oil, Aroma, Methylparaben, Chlorhexidine Digluconate, Propylparaben, Sodium Fluoride, Sodium Saccharin, Eugenol
Weleda: Alcohol, Water (Aqua), Commiphora Myrrha Resin Extract, Krameria Triandra Root Extract, Flavor (Aroma)*, Aesculus Hippocastanum Bark Extract, Calcium Fluoride, Magnesium Sulfate, Lactose, Limonene*, Linalool*, Eugenol*. (*from natural essential oils)
Elkos: Aqua, Glycerin, Sorbitol, Sodium Benzoate, Cocamidopropyl Betaine, Propylene Glycol, Aroma, Olaflur, Sodium Fluoride, Potassium Acesulfame, Sodium Chloride, Zinc Chloride, Cetylpyridinium Chloride, Citric Acid, Linalool, CI 47005, CI 42090
Über die Liquidinhaltsstoffe werden einfach unbewiesene Behauptungen aufgestellt.
Zitat:Die meisten elektronischen Zigarettenflüssigkeiten enthalten Propylenglykol, Glycerin, Nikotin und eine Vielzahl von Aromen, von denen viele süß sind. Süße Aromen werden als Saccharide, Ester, Säuren oder Aldehyde klassifiziert.
Zitat:... enthalten handelsübliche E-Liquids mehrere Zusatzstoffe, darunter Saccharose, Zuckerersatzstoffe und Säuren
Zitat:Das Geschmacksrad weist darauf hin, dass möglicherweise andere Geschmacksstoffe (z. B. Alkohol, Honig oder Vanille) vorhanden sind, die ebenfalls den Zahnschmelz beschädigen könnten.
Alkohol ist in ca. der Hälfte der erhältlichen Mundspülungen enthalten, sogar als Hauptbestandteil.
Saccharide sind Zucker. Saccharose ist unser Haushaltszucker. Zucker und Honig im Liquid? Blödsinn. Das ist doch keine Shisha-Melasse.
Die Fußnoten verweisen auf Untersuchungen zur Schädlichkeit von Zucker für die Zähne. Da wird unzulässig eine Verbindung hergestellt, die nicht existiert, wie auch die Gleichsetzung des Dampfs mit klebrigen harten Bonbons.
Zitat:Die Höhe der Saccharoseaufnahme, wie sie abgegeben wird (z. B. in säurehaltige Getränke gemischter Zucker), wie oft sie abgegeben wird (z. B. zuckerhaltiges Getränk über einen längeren Zeitraum genippt) und wie lange die Saccharose mit der Zahnoberfläche in Kontakt steht (z. B. harte und klebrige Bonbons können zu längerer Saccharose-Exposition in der Mundhöhle führen) können das Risiko der Entstehung, des Fortschritts und der Schwere von Zahnkaries weiter erhöhen. Obwohl es starke wissenschaftliche Belege dafür gibt, dass eine Diät mit hohem Saccharosegehalt der wichtigste Faktor bei der Kariesentwicklung ist, wurden die ähnlichen zuckerhaltigen und sauren Aromen (z. B. Saccharide, Ester, Säuren und Aldehyde) in E-Liquids bisher nicht untersucht. Da der Hauptaufnahmeweg und die sensorische Wahrnehmung von Nahrungsmitteln (Kauen über die Mundhöhle bis zum Gastrointestinaltrakt) und E-Liquids (Inhalation über die Mundhöhle bis zu den Atemwegen) nicht exakt gleich sind, ist bei Aromen von E-Liquids Vorsicht geboten im Vergleich zu tatsächlichen Lebensmitteln und Getränken.
Der letzte Satz ist unglaublich. Sie sagen damit, dass Bonbons und Zuckerdrinks im Vergleich weniger bedenklich sind als Liquids. Und das, obwohl sie im nächsten Absatz aufzählen, dass die getesteten Aromen ebenso in Früchten enthalten sind und als Lebensmittelzusatzstoffe verwendet werden.
Zitat:E-Liquid-Basis und Aromen zerfallen beim Erhitzen in kleinere chemische Nebenprodukte
Mittels Gaschromatographie lassen sich nur Analyten trennen, die sich unzerstört verdampfen lassen.
Es ist nicht verwunderlich, dass bei einer mehrminütigen Erhitzung des Liquids/Dampfs auf 300°C Zerfallsprodukte entstehen, die beim normalen Dampfen mit wenigen Sekunden Erhitzung bei geringerer Temperatur nicht vorliegen.
Dann darf natürlich auch der (längst widerlegte) Gateway-Effekt nicht fehlen. Ohne die durchs Dampfen zum Rauchen verführten Kinder kommt anscheinend keine Untersuchung aus.
Am Ende wird eingeschränkt, dass es im Mund doch weit komplexer zugeht und alles wieder auf "könnte", "möglicherweise" hinausläuft - aber "Die Auswirkungen von Aromen in E-Zigarettenprodukten auf die menschliche Gesundheit könnten jedoch auch signifikanter sein als zuvor beschrieben."